Montag, 16. Juni 2008

Die Werbeagentur - oder doch lieber ein Freelancer?

OK. Das mit dem Studenten von nebenan hat also nicht funktioniert. Die nächste Stufe wäre jetzt, einen kompetenten Dienstleister zu finden, der für einen die Werbeaktivitäten übernimmt. Meistens geht das Ganze jetzt den Weg über das eigene Netzwerk. Man hört sich um, ob wo Bekannte und Businesspartner ihre Sachen machen lassen. Aber das, was man hier zu hören bekommt, ist mit Vorsicht zu genießen. Niemand wird gern zugeben wollen, dass er beim letzten Mal bei seiner Agentur derbe auf die Schnauze geflogen ist und nicht das bekommen hat, was man sich ursprünglich vorgestellt hat. Denn selbst diese Tatsache das würde ja einen Imageverlust für einen selbst bedeuten. Und Image nach außen ist ja das Allerwichtigste. Man würde sich so nicht nur als Opfer einer inkompetenten Firma outen. Man würde auch indirekt zugeben, dass man nicht die Eier in der Hose hat, einem Dienstleister gegenüber zu treten und seine Interessen durchzusetzen.

Der Ruf des Machers, den natürlich jeder im Business hat, würde einen Knacks bekommen. Da nützt die ganze Vetternwirtschaft auch nichts mehr. Denn auf einmal heißt es nicht mehr: "geh mal zu dem...der macht das ordentlich", sondern eher "geh mal zu dem; der lässt das mit sich machen". Nicht toll, wenn man selbst betroffen ist. Aber ich schweife ab.

Wir suchen also eine Werbeagentur oder einen Freelancer, auf die/den wir uns verlassen können. Das erfordert schon etwas Recherchearbeit. Man sollte nicht immer dem Nachbarn vom Unternehmerstammtisch vertrauen, wenn es um die Weiterempfehlung von Dienstleistern geht. Aber das hatten wir ja oben schon einmal. Meine Empfehlung hier liegt ganz klar darin, erst einmal zu gucken, wie sich der zukünftige Partner in der eigenen Disziplin präsentiert. Und ob die Referenzen genauso zahlreich wie hochwertig und modern sind. Die erste Station dieser Recherche sollte daher die Internetpräsentation des Dienstleisters sein.

Man darf dabei nicht vergessen: diese ist das Aushängeschild der Firma oder der Person. Wenn diese bereits gravierende Mängel aufweist, dann braucht man Besseres für sich selbst nicht erwarten. Und die Mängelvarianten sind vielfältig. Da wäre zunächst einmal das Design der Seite. Das Web ist in ständigem Wandel. Trends sind hier nicht besonders langlebig. Täglich gibt es neue Techniken. Die Präsentation einer hippen Agentur darf sich den aktuellen Trends nicht verschließen und muss modern aber gleichzeitig übersichtlich gehalten sein. Und aktuell. Gern führe ich hier das Beispiel der Newsseite ein. Diese ist meist das Erste, was man zu sehen bekommt. Wenn ich jetzt auf eine Newsseite komme, wo die letzte Nachricht bereits ein halbes Jahr alt ist, dann darf ich davon ausgehen, dass diese Seite eher stiefmütterlich behandelt wird. Und ich darf davon ausgehen, dass ich ebenfalls nicht mit der Aufmerksamkeit umgarnt werde, die mir als Kunde zusteht.

Erfahrungsgemäß passiert einem das bei Agenturen (gerade bei kleineren) eher als bei Freelancern. Und das ist recht einfach erklärt. Die Agentur denkt erst einmal nur bis zum Vertragsabschluss. So lange muss man dem Kunden Honig ums Maul schmieren. Hinterher grenzt das Ganze eher an Arroganz: "Der kommt nächstes eh wieder zu uns". Der Freiberufler denkt hier weiter, denn er kann sich nicht einfach zurücklehnen und darauf warten, dass seine Kunden aus Gewohnheit immer wiederkommen. Er muss sich bei jedem Auftrag wieder 100% reinhängen, denn sonst gibt es keine Folgeaufträge.

Außerdem kann der Freelancer seine Dienstleistungen günstiger Anbieten, denn er muss ja nicht auch noch diverse Angestellte und den modernen Glasbunker bezahlen, wo die Konkurrenzagenturen drin transpirieren.

Also klares Fazit: lieber einen Freiberufler als die kleine Agentur aus dem Nachbarort. Lieber einen direkten/einzelnen Ansprechpartner für alles.