Dienstag, 26. August 2008

Projektleiter, die Zweite

Neben den nervigen Projektleitern gibt es auch noch die der inkompetenten, die von ihren Aufgaben eigentlich keine Ahnung haben und vielleicht da nur so reingerutscht sind. Sehr oft gibt es auch eine gewisse Schnittmenge zwischen den nervigen und den inkompetenten Typen.

Inkompetenz zeichnet sich hier durch Unkenntnis der zu den eigenen Aufgaben gehörigen Materie aus. Unverantwortlich, wenngleich häufig anzutrefen sind Quereinsteiger, die sich irgendwie auf solche leitenden Stellen mogeln. Da kommt es schnell mal vor, dass da auf einmal ein Versicherungsvertreter die Macht über eine handvoll Softwareentwickler hat. Oder der (ehem.) erfolgreiche Finanzmanager, der sich auf einmal dank seines zweiten Bildungswegs einer Horde von Designern gegenüber sieht.

Dass das auf Dauer nicht klappen kann dürfte einleuchten. Kompetenz kann man nicht einkaufen. Die muss man heranzüchten. Und wieso sollten sich die eigenen Angestellten anstrengen, wenn sie eh keine Perspektive auf Aufstieg haben? Außerdem: was soll es bringen, jemanden eine Sache leiten zu lassen, von er er/sie keine Ahnung hat?

Montag, 25. August 2008

Der Projektleiter - Das überflüssige Wesen

Habe ich eigentlich schon einmal erwähnt, dass praktisch alle Projektleiter, die mir bisher über den Weg gelaufen sind, irgendwie eine Macke hatten? Ich habe ja den begründeten Verdacht, dass die nur dafür da sind, ihre Untergebenen von der Arbeit abzuhalten und mit irgendwelchen Status-Rückfragen zu nerven. Auch die Zuteilung der Aufgaben erfolgt eher willkürlich, anstatt die sprichwörtliche Exekutive nach der Kompetenz und Tauglichkeit auszuwählen.

Ganz schlimm ist es auch, wenn man von Zeit zur Zeit wichtige Aufgaben übertragen bekommt, diese aber gar nicht und vor allem nie abarbeiten kann, weil immer noch was wichtigeres dazwischenkommt. Die Einführung neuer Features in Softwareprodukten beispielsweise kann so schon einmal zu einem ungewollten Langzeitprojekt werden, denn zwischendurch mogeln sich immer wieder kleinere Sachen ein, die "mal eben" gemacht werden müssen. So dümpeln die Sachen in der Entwicklung oder im Test so lange herum, bis sie im schlimmsten Fall irgendwann vergessen werden. Bis ins fertige Produkt kommen sie nicht.

Aber ein Gutes haben solche Projekleiter dann doch. Man kann sich oft das Testen seiner eigenen Arbeiten sparen, denn es ist völlig ausreichend, wenn die Projektleitung die Kontrolle der angeordneten Aufgaben übernimmt. Das tut sie nämlich so oder so und findet zielgerichtet auch das kleinste Haar in der Suppe. Komischerweise hat ein Projektleiter auch immer den mimosenhaftesten Rechner im ganzen Laden. Dass ein Projekt auf auf den Entwickler- und Testrechnern tadellos läuft heißt noch lange nicht, dass es auch beim Projektleiter funktioniert.

Samstag, 23. August 2008

Onlineshops mit Finesse

Oder sagen wir lieber mit Tücken. Wir hatten vor einiger Zeit einen Launch für einen neuen Onlineshop einer hauptsächlich für Herren-Oberbekleidung bekannten Marke. Nachdem sich die Leute aus dem Shopteam nach monatelangem Ackern endlich zurücklehnen konnten, wunderte man sich auf einmal, wieso denn die Umsatzzahlen konstant hinter den Erwartungen zurückblieben.

Die Marketing-Spinner wurden schon einmal vorsorglich ordentlich auf den Pott gesetzt, weil sie ja offensichtlich ihre Arbeit nicht ordentlich gemacht haben und vermutlich niemand den Shop besucht. Weil wenn man den Shop erst einmal besucht, dann muss man ja automatisch auch was kaufen. So die Ansicht der Geschäftsleitung.

Zugegebenermaßen hat es aber die Falschen getroffen, und erst ein windiger Zahlenanalyst nach einem Intensivstudium der Google Analytics Statistiken ist darauf gekommen, dass die Leute eben nicht automatisch kaufen sondern bereits auf der ersten angesurften Seite nach der Startseite wieder abgesprungen sind. Da denkt man natürlich zunächst: "kann ja gar nicht sein. Die Seiten sehen klasse aus, sind valide programmiert funktionieren tadellos".

Sollte man meinen. Denn ein Teil war schlicht nicht beachtet worden. Beim Pre-Launch-Testing ist offensichtlich niemand auch nur mal auf die Idee gekommen, sich die Seiten mit "normal" konfigurierten Browsern/Rechnern anzusehen. Die Testsysteme bestehen nur aus täglich frisch restaurierten Systemen, wo halt verschiedene Browsertypen und -versionen zur Verfügung stehen. Diese sind üblicherweise aber ohne alles. Also auch ohne so beliebte Plugins wie Werbeblocker.

Spätestens jetzt kann man sich ja denken, worauf das hinausläuft. Wo beim Testen alles wunschgemäß dargestellt wurde, kam beim Kunden vor den Bildschirmen zu Hause nur Mist raus. Die Werbeblocker in modernen Internet Security-Programmen (z.B. Kaspersky Internet Security 2009) oder aber auch in den Browsern (z. B. Adblock Plus im Firefox) haben schlichtweg die Produktbilder als Werbung klassifiziert und einfach mal aus der Website entfernt.

Kein Wunder also, wenn niemand einkauft. Wer außer Ernie aus der Seseamstraße kauft schon eine Hand voll Luft bzw. ein Produkt, was er nicht vorher sehen konnte?

Die Ursache für dieses Werbeblocker-Problem war dann auch schnell gefunden. Die Entwickler hatten sich wohl nichts dabei gedacht, als sie die Produkt-Bilder im Shop beim kategorisierten Wegsortieren in einen Unterordner namens "ad-pics" gepackt haben. 'ad' als Abkürzung für 'ansicht-drauf' (Draufsicht). Glücklicherweise ließ sich das Problem mit der Änderung von zwei Zeilen Code beheben. Die Zahlen gingen dann auch endlich wieder hoch. Mission erfolgreich.

Und was sagt uns das: Liebe Leute - vertraut nicht nur Euch und Euren angestammten Testverfahren, sondern lasst auch mal andere draufsehen. Vielleicht zur Abwechslung mal jemanden, der nicht betriebsblind ist.

Mittwoch, 13. August 2008

Email-Marketing für Nervensägen: Animierte Gifs in Newslettern

Die mediale Reizüberflutung macht leider oder gerade vor Email-Postfächern nicht Halt. Jeder Hans und Franz bietet auf seiner Internetseite ein Anmeldeformular für einen Newsletter an. Im Idealfall war es das dann aber auch. Da hat man sich einmal angemeldet und nie wieder davon gehört. Das Nichtstun ist zwar nicht der Sinn und Zweck von Marketingmaßnahmen, aber es stört den geneigten Kunden auch nicht, wenn man ihn auch mal in Ruhe lässt.

Den potentiellen Kunden stört es aber sehr wohl, wenn er gequält wird. Mein aktuelles Hassobjekt in Sachen nerviger Email-Reklame ist die HTML-Mail mit ganz vielen tollen Bildern drin. Nicht nur, dass die Bilder sich hervorragend zum Tracken und für Newsletterstatistiken eignen. Nein. Die Dinger müllen mir auch noch mein Postfach zu. Zu Hause übers Festnetzinternet mit Flatrate ist das gar kein Thema. Klick auf "Löschen", Papierkorb leeren, ggf. noch Ordner komprimieren und fertig. Aber nicht so auf dem Mobiltelefon. Da dauert es nicht nur ewig, die Dinger anzeigen zu lassen. Wenn ich sie in ganzer Pracht sehen will, dann muss ich auch noch ordentlich dafür bezahlen, denn mein Mobilfunkprovider will für Traffic noch ziemlich viel Asche haben.

Ganz schlimm wird es bei Animationen. Wir erinnern uns zurück an die dunklen Jahre des Webdesigns. Damals gab es noch kein Flash sondern nur animierte Gifs. Und diese scheinen im Email-Marketing ein unverhofftes Comeback zu starten, denn auch heute noch sind die meisten Mailprogramme nicht in der Lage, Flash-Content ordnungsgemäß darzustellen. Da öffnet man reinen Gewissens eine Email und bekommt dann erst einmal wildes Geblinke und pixelige Grafiken zu sehen. Und ein paar Wochen später dann sieht man auch gleich noch den Nebeneffekt auf der Handyrechnung. Besagtes Animationsmonster hat uns mal locker-flockige 1,2 MB an Traffic verursacht. Und das für einen Nutzcontent, der auch gerade mal in eine 10KB-Textmail gepasst hätte.

Wer hier nicht sofort die Notbremse zieht und auf "Nur-Text-Empfang" stellt, dem ist nicht mehr zu helfen...

Ich meine: es gibt ja solche und solche von diesen Werbemails. Die einen sind liebevoll gestaltet und bieten einen gewissen Mehrwert gegenüber reinen Textmails. Aber wenn ich zu Weihnachten auf einmal eine Mail mit animiertem Schnee im Hintergrund oder zu Ostern einen fetten hoppelnden Osterhasen präsentiert bekomme, dann kann ich nur denken: musste das jetzt wirklich sein? Hätte es ein festes Bild nicht auch getan? Musste das jetzt unbedingt animiert werden? In 90% der Fälle heißt die klare Antwort: Nein.

Samstag, 9. August 2008

Besuch bei der Agentur - Bitte nur in Begleitung

Wenn Sie ihren anvisierten Dienstleister besuchen, dann nach Möglichkeit nie allein. Sie besuchen quasi den Feind im eigenen Revier. Da kann es nicht schaden, mit Eskorte aufzutauchen. Vor allem, wenn es auch noch Häppchen gibt. Der Vorteil ist wieder auf Ihrer Seite, denn so haben Sie Rückendeckung und können Ihre Macht als potentieller Kunde wieder voll ausspielen anstatt sich von so einem komischen Werbefuzzi zulaben zu lassen. Denn anderen Leuten etwas aufzuschwatzen ist deren Beruf.

Stattdessen nehmen sie lieber eine kompetente Begleitung mit zum Termin. Idealerweise hat diese Person etwas Ahnung von der Materie. Gerade bei Internetseiten kann es nicht schaden, beispielsweise einen Informatiker oder von mir aus auch den Nachbarssohn mitzunehmen. Diese haben in der Regel zumindest Ahnung von der Technik und lassen sich nicht so schnell von irgendwelchem Klickibunti-Hokuspokus beeindrucken wie man selbst, der man sowas vielleicht noch nie gesehen hat.

Aber lassen Sie sich auf keinen Fall von ihrer Begleitung in ein schlechtes Licht stellen. Ein paar kompetente Zwischenfragen sind OK, aber Sie sind die Hauptperson, und nicht ihre Begleitung. Das sollte vorher klar sein. Die Begleitung dient nur zur Abschreckung vor verfrühter Abzockung.

Besprechen Sie in Ruhe ihre Wünsche und Ziele mit dem Agenturvertreter. Aber machen Sie klar, dass es in diesem Gespräch noch zu keinem Vertragsabschluss kommen wird. Sie legen ihre Wünsche dar, und beim nächsten Termin soll der Dienstleister zu Ihnen kommen, um die Kapagne und die Entwürfe zu präsentieren. Erst nach erfolgreicher Präsentation gibts eine Entscheidung.